Es ist für uns Menschen wichtig, dass wir die Möglichkeit haben, unseren eigenen Wahrnehmungen zu vertrauen. Das heißt nicht, dass wir uns mit dem, was wir wahrnehmen, nicht auch irren könnten. Aber zunächst einmal ist es wichtig, dass wir unseren eigenen Blick auf die Situation entwickeln, in der wir uns gerade befinden.
Dies geschieht zunächst dadurch, dass wir in uns das Bewusstsein entwickeln: „Aha, ich sehe das jetzt so und so.“ Das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung ist aber erst dann echtes Vertrauen, wenn wir in der Lage sind, diese Wahrnehmung offen und einfach anderen gegenüber zu vertreten.
Doch das erscheint uns oft recht schwierig. Vielleicht wir lassen uns von dem beeinflussen, was andere sagen. Vielleicht spüren wir, was wir selbst denken, trauen uns aber nicht, etwas zu sagen, weil wir nicht anecken wollen. Manches, das uns schon auf der Zunge liegt, wird wieder heruntergeschluckt, weil man das Urteil der anderen fürchtet.
Den eigenen Wahrnehmungen vertrauen erfordert Klarheit und Mut. Ich weiß schon: es gibt viele gute Gründe, nicht zu sagen, was man gerade denkt. Aber ist diese Entscheidung in jedem Fall wirklich eine freie Entscheidung?