Wann haben Sie sich das letzte Mal zugehört? Was, das tun Sie schon? Sind Sie sicher? Sich zuhören, bedeutet, die Worte so hören, als spräche sie eine andere Person, als wüssten Sie nicht, wie es sich von innen anfühlt, diese Worte zu sprechen.
Stellen Sie sich doch um des Experimentes willen vor, was Sie von einem Menschen denken würden, der die Worte und Sätze spricht, die Sie gerade sprechen. Dann bekommen Sie einen Eindruck davon, wie vieldeutig das ist, was Sie sagen. Sie werden merken, dass Ihr Gegenüber es gar nicht so leicht hat, Sie zu verstehen – denn er muss ohne das innere Begleitgefühl auskommen, zu dem Sie Zugang haben und das Ihnen so oft den trügerischen Eindruck vermittelt, Sie drückten sich klar aus.
Wenn Sie sich nun gut zugehört haben, dann werden Sie feststellen, dass Sie das ein oder andere nicht sagen, was Sie denken und fühlen. (Das ist in Ordnung, ich bin durchaus nicht für schonungslose Offenheit.) Die Frage ist aber: Haben wenigstens Sie selbst das Gedachte und Gefühlte, aber Nicht-Ausgedrückte richtig gehört? Also so gehört, als spräche es ein anderer. Was für einer Person begegnen Sie dann, wenn Sie Ihren Gedanken und Gefühlen zuhören?
Es kann schwierig sein, auszusprechen, was man denkt. Wenn Sie es verstehen, sich selbst besser zuzuhören, werden Sie es künftig leichter finden. Denn einen Zuhörer haben Sie dann schon.