Archive for April, 2013

Der kreative Impuls

Montag, April 8th, 2013

Wie kommt es überhaupt, dass Menschen kreativ sein können? Wie kommt es, dass aus dem Zustand „Ich habe ein Problem und weiß nicht, was ich tun soll“ dann vielleicht irgendwann ein „Aha, so könnte es gehen“ wird?

Mich interessiert das hier nicht aus theoretischer, sondern praktischer Sicht. Wie funktioniert der kreative Mechanismus (wenn es denn so etwas gibt) und wie könnte ich ihn für mich nutzen?

Ich möchte einen Punkt herausgreifen, der mir wichtig erscheint. Um kreativ zu sein, muss man bereit sein, die Situation, wie sie aktuell ist, klar und und unvoreingenommen wahrzunehmen. Erst dann können ja überhaupt neue Möglichkeiten sichtbar werden.

Das klingt nach einer Selbstverständlichkeit, aber es ist keine. Denn die Zeit für offenes, interessiertes und forschendes Wahrnehmen nehmen wir uns oft nicht. Und zwar deswegen, weil wir mit der Stress-Reaktion beschäftigt sind, die wir angesichts unseres „Problems“ (also des Zustands, den wir als schwierig, bedrohlich, gefährlich, verkehrt, unmgöglich etc. identifiziert haben) ausgelöst haben. Ein guter Teil jeder kreativen Problemlösung besteht jedoch darin, sich von den eigenen Ängsten, Sorgen oder Vorurteilen frei zu machen, die einer kreativen Lösung (oder einem kreativen nächsten Schritt) entgegenstehen.

Je weniger Angst und je mehr echtes Interesse wir angesichts des „Problems“ empfinden, desto leichter und einfacher wird uns etwas einfallen. Probieren Sie es aus.

 

 

Das Wie und das Was

Samstag, April 6th, 2013

Im allgemeinen denken die Menschen, dass sich ihre Ziele dann am besten verwirklichen lassen, wenn sie sich mit einer gewissen Konsequenz dem Erreichen dieser Ziele widmen.  Sie nennen das Zielstrebigkeit, Beharrlichkeit oder vielleicht auch Ehrgeiz. Und wer feststellt, dass er die Ziele, die er sich setzt, nicht erreicht, weil er sie immer wieder aus den Augen verliert, vergisst oder ihnen sonstwie ausweicht, der diagnostiziert sich als inkonsequent, sprunghaft oder undiszipliniert.

Doch wie so oft ist auch hier die Diagnose Teil des Problems. Denn dort, wo ein gewünschtes Ziel nicht erreicht wird, geht es vielleicht eben nicht darum, dem Ziel noch mehr Nachdruck zu verleihen, indem man beispielsweise  „diszplinierter“ oder „konsequenter“ vorgeht. Vielleicht geht es eher darum, die Energie vom Ziel auf die Mittel, vom Was auf das Wie zu lenken.

Denn das Wie ist der nahezu untrügliche Gradmesser des Erfolgs. Wie ich an die Verwirklichung meiner Ziele herangehe, verrät mir bereits, ob ich auf Erfolg hoffen darf. Wenn Sie sich auf ein wichtiges Gespräch vorbereiten, achten Sie einmal darauf, wie Sie dasitzen, wenn Sie sich Gedanken darüber machen, was Sie sagen wollen. Wenn Sie Ihr Stressverhalten ändern wollen, schenken Sie der Art, wie Sie das Problem betrachten, größte Aufmerksamkeit.

Werde ich meine Ziele erreichen? Werde ich es schaffen, x zu tun und y zu lassen? Wenn Sie so fragen, bringen Sie doch einmal Ihre Aufmerksamkeit zurück auf das Wie. Jedes Ziel, das Sie erreichen wollen, ist bereits jetzt Teil Ihres Lebens und Sie bewegen sich in dieser Sekunde entweder etwas darauf zu oder etwas davon weg. Wollen Sie sich JETZT wirklich etwas darauf zubewegen? Dann können Sie das. Es ist nicht schwer, nur vielleicht etwas ungewohnt.

 

 

 

 

 

 

Den eigenen Wahrnehmungen vertrauen

Mittwoch, April 3rd, 2013

Es ist für uns Menschen wichtig, dass wir die Möglichkeit haben, unseren eigenen Wahrnehmungen zu vertrauen. Das heißt nicht, dass wir uns mit dem, was wir wahrnehmen, nicht auch irren könnten.  Aber zunächst einmal ist es wichtig, dass wir unseren eigenen Blick auf die Situation entwickeln, in der wir uns gerade befinden.

Dies geschieht zunächst dadurch, dass wir in uns das Bewusstsein entwickeln: „Aha, ich sehe das jetzt so und so.“ Das Vertrauen in die eigene Wahrnehmung ist aber erst dann echtes Vertrauen, wenn wir in der Lage sind, diese Wahrnehmung offen und einfach anderen gegenüber zu vertreten.

Doch das erscheint uns oft recht schwierig. Vielleicht wir lassen uns  von dem beeinflussen, was andere sagen.  Vielleicht spüren wir, was wir selbst denken,  trauen uns aber nicht, etwas zu sagen, weil wir nicht anecken wollen. Manches, das uns schon auf der Zunge liegt, wird wieder heruntergeschluckt, weil man das Urteil der anderen fürchtet.

Den eigenen Wahrnehmungen vertrauen erfordert Klarheit und Mut. Ich weiß schon: es gibt viele gute Gründe, nicht zu sagen, was man gerade denkt. Aber ist diese Entscheidung in jedem Fall wirklich eine freie Entscheidung?